Das Interesse für Honig- und Wildbienen ist bei uns schon immer vorhanden gewesen. Wir lasen viel Interessantes über die komplexen Zusammenhänge, die für den Lebensraum der Bienen so bedeutsam sind. Durch das Pachten einer Kleingartenparzelle konnten wir auch endlich anfangen unser Interesse ins praktische Handeln umzusetzen.
Somit haben wir es zu unserer Aufgabe gemacht unseren Garten möglichst naturnah zu gestalten. Dazu gehörte das Anlegen von Totholzhaufen, Teichen, Blumenwiesen, Reisighaufen etc. Damit einhergehend entwickelte sich ein Lebensraum für viele unterschiedliche Insekten. Es bereitet uns sehr viel Freude die Tiere zu beobachten und zu bestimmen. Insbesondere die unterschiedlichen Wildbienenarten haben es uns angetan. Durch die unterschiedlichen Nistmöglichkeiten in unserem Garten ergeben sich Lebensräume für viele unterschiedliche Arten. Unseren Beobachtungen nach, nutzen die meisten Wildbienenarten freie Sandböden in den Blumenwiesen, um sogenannte Niströhren anzulegen. Einige Arten nutzen auch kleine Löcher in Holzstämmen, die auf dem Totholzhaufen oder in „unaufgeräumten“ Gartenecken liegen bleiben dürfen.
Immer wieder konnten wir auch Honigbienen bei ihrer Arbeit beobachten.
In dieser Hinsicht waren wir schon immer daran interessiert zusätzlich eigene Honigbienen im Garten zu halten, sodass wir uns entschieden im Winter 20/21 eine Fortbildung im Landesverband Schleswig-Holsteiner und Hamburger Imker e.V. durchzuführen, um Genaueres über die Möglichkeiten der Haltung eigener Honigbienen im Kleingarten zu erfahren. Diese Fortbildung gab uns das theoretische Basiswissen über die gesetzlichen Grundlagen, Bienenbiologie, Verhalten und Anatomie der Honigbienen, das benötigte Material, die Honigverarbeitung und Bienenkrankheiten. Um das notwendige Praxiswissen zu erlernen traten wir im Anschluss in den Holsteiner Imkerverein ein und lernten unsere „Bienenpaten“ kennen, mit Hilfe deren Bienenvölker wir die praktischen Grundlagen der Imkerei erlernten. Ein Bienenpate ist vergleichbar mit einem Mentor bzw. Lehrer, der in den ersten Jahren der Bienenhaltung unterstützt und offene Fragen beantwortet. Durch die Bienenpatin ist es möglich eine artgerechte und sinnvolle Bienenhaltung zu ermöglichen und Krankheiten des Bienenvolkes zu vermeiden.
Nachdem wir unsere Nachbarn über unser Projekt informierten, eigene Bienen im Garten halten zu wollen und niemand Einwände hatte, konnten wir mit unseren Bienen richtig durchstarten.
Am Pfingstwochenende war es dann endlich soweit. Wir stellten zwei Bienenvölker auf unseren Bienenstand und öffneten das Flugloch. In den darauffolgenden Tagen zeigten sich die Bienen noch sehr verhalten und erkundeten als Erstes ihre neue Heimat.
Wir konnten beobachten, dass unsere Bienen von Tag zu Tag größere Wege in Kauf nahmen, um Pollen und Nektar einzutragen.
Mittlerweile fühlen sich die Bienen in ihrer neuen Heimat sehr wohl und sorgen für eine zuverlässige Bestäubung der Obstbäume und Gemüsepflanzen auf dem gesamten Gelände unserer Kleingartenanlage. Dies sorgt für deutlich höhere Erträge bei der Ernte. Im Juni konnten wir bereits unseren ersten Honig ernten.